Lichtmensch

  • Beitrags-Autor:Hannes Pohl
  • Beitrags-Kategorie:Lyrik
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sie wirren umher
tausend geistreiche geistlose Geister
leere Gestalten
von Winden verworren verweht

ein Sturm der Gedanken
der Sturm lässt sich wanken und zanken
baut ihnen Schranken
Knechte der selben Idee

„Hallo ich“
fragst du mich

man spürt den Wind erst wenn man
nicht mehr Teil von ihm ist

ich stehe
um mir der Sturm
toben reißend, verachtend

und ich senke mich gen Erden
feucht ist das Gras
gut das Gefühl

ich verweile
verweile lange
die Hand auf der Erde

und es sprießt eine Pflanze empor
geschaffen aus Licht
das lichte Gesicht
von Weisheit

zarte Hände umschließen einander
Schalen den Tau noch im Antlitz
wellen sich schwungvoll
im langsamen Tanz

so hütet Schicht um Schicht die Nächste

und die Gewalten des Sturmes
weichem dem zarten Geschöpf

winselnd und duckend
schleichen die Schatten
um wiedermals nach ihr zu recken
und doch sie weichen zurück

voll Achtung und Liebe
greif´ ich ins Licht
umschmeichel die welligen Blätter

und lieblich umkost
neigt sich die Pflanze
umspielt meinen Arm

um dann ganz verworren
Teil von ihm
von mir
zu werden

ich richte mich auf
die Stürme weichen
weichen dem fremden Lichte in mir

ich gehe vor
sie zurück
zwischen uns
ein Stück

Welt
meine Welt
und des Lichts

selten gehe ich seither noch
ohne die Rose hinaus
hinaus in die Welt
die schon im Innern beginnt

es gibt Tage da reißen die Stürme stärker
und das Pflänzchen wird welk
versteckt sich unter dem Mantel

an schlechten Tagen
lässt der Sturm
es dort mich vergessen

an anderen Tagen
sprießt das Röschen
baut aus Träumen mir eine Welt

und ich
verweile

verweile in Gefilden

den Unendlichen

bin gerne Rosenträger